Wie sich die Zeiten ändern! Als ich vom Land in die Stadt kam, da herrschte die graue Zeit. Alles war neblig und verqualmt; eine ewig graue Decke hoch über uns; die Bäume spreißelnackt; fröstelnd und schnatternd liefen Hunde und Menschen durch die Straßen, jeder ein Stück Privat-Nebel vor dem Maul; die Häuschen alle verstopft und verschlossen. – Dann kam eine Zeit, die ich die blaue nennen will. Mit was für Zurüstungen, ich weiß nicht, wurden die grauen Vorhänge entfernt und über uns, über Häuser und alle hinweg eine blaue Decke gespannt, und inmitten dieser Decke eine gelbe, glühende Kugel von intensiver Leuchtkraft befestigt. – O elende Komödie und dummes Theaterspiel! – Aber, wie es geht, mit der Zeit wurde die gelbe Kugel so intensiv, dass diese gescheiten Menschen genötigt waren, sich Spezialdächer, jeder Einzelne sein Spezialdach über seinem Haupte zu konstruieren, um nicht zu verbrennen. Und mit zugekniffenen, verschmitzten Mienen und nassem Antlitz setzen sie dann ihre Tripp-Trapp-Arbeit durch die grell beleuchteten, ausgedörrten Straßen fort, während wir Hunde mit heraushängender Zunge nebenher keuchen. – O, wenn ich Riesenfäuste hätte, ich möchte einmal die Mauern ihrer Häuser auseinander reißen, und diese Menschenclique, aufspüren, und zusehen, wie sie beieinander hocken, und neue Kulissenverschiebungen ausklügeln; und möchte ihren Kopf öffnen und hineinschauen, wo diese verflixten Gedanken wohnen; und möchte fragen, wo die Zipfel jener schönen, blauen Himmelsdecke – ich gestehe, schöne, blaue Himmelsdecke – angebunden sind; und wer das Drahtgestell erfunden, an dem die gelbe Scheibe täglich auf- und abgezogen wird! – Aber ich bin nur ein armer, kleiner Hund.