Schlagwort-Archive: Tagebuch

Aus dem Tagebuch eines Hundes 11 von 37 | Oskar Panizza

Wie sich die Zeiten ändern! Als ich vom Land in die Stadt kam, da herrschte die graue Zeit. Alles war neblig und verqualmt; eine ewig graue Decke hoch über uns; die Bäume spreißelnackt; fröstelnd und schnatternd liefen Hunde und Menschen durch die Straßen, jeder ein Stück Privat-Nebel vor dem Maul; die Häuschen alle verstopft und verschlossen. – Dann kam eine Zeit, die ich die blaue nennen will. Weiterlesen

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Aus dem Tagebuch eines Hundes 10 von 37 | Oskar Panizza

Die ganze Menschheit riecht nach Schuhcreme! Ich will nicht bestreiten, daß edlere Gerüche vorkommen, aber immer ein Gemisch mit dieser ranzigen Qualität. Seit den paar Monaten meines Stadt-Aufenthaltes sind wohl an die zehntausend Exemplare dieser Menschen-Race mir an der Nase vorübergegangen und es ist immer dieselbe Geschichte Weiterlesen

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Aus dem Tagebuch eines Hundes 9 von 37 | Oskar Panizza

Heute schöner, sonniger, warmer Tag. Wir gingen alle hinaus vor die Stadt spazieren. Eine Menge Pferde, Wagen, Wägelchen und noch kleinere Wägelchen, in denen kleine Menschlein lagen (über deren Herkunft ich absolut nichts weiß,) bedeckten die staubige Straße. Es wurde bald sehr heiß. Ein Mensch, der eine Menge klapperndes Metall um seinen Körper hatte, gab mir einen Fußtritt, worauf eine explodierende Lachsalve antwortete. Mein Herr schnitt nur eine Grimasse. Weiterlesen

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Aus dem Tagebuch eines Hundes 8 von 37 | Oskar Panizza

Heute furchtbar schlechtes Wetter; es regnete fast den ganzen Tag; ich und mein Herr transchten stundenlang in den Straßen herum; Eigentümlich, Regenwetter in der Stadt ist doch wieder ganz anders als auf dem Land. Dort, auf meinem kleinen Dörfchen, bleibt Alles zu Haus; die Fenster werden geschlossen; im Zimmer entwickelt sich jene dumpfe, feucht-schwangere Luft, in der ich mich so wohl fühlte, und nach der ich mich so oft zurücksehne. Weiterlesen

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Aus dem Tagebuch eines Hundes 7 von 37 | Oskar Panizza

Eine merkwürdige Entdeckung gemacht! Abends schickt mich mein Herr immer mit einem Fußtritt unter’s Bett. Damit ich seine Zaubereien und vermaledeiten Verwandlungskünste nicht entdecke, vermutlich. Aber wir sind schlau, vorsichtig und spürnasig. Nachts schlich ich vor. Es war so halbdunkel. … Weiterlesen

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